Donnerstag, 26. November 2009

Offtopic

Mal was ganz anderes. Da wir als Buildungswerk für unsere gemeinsame Arbeit natürlich so gut wie möglich organisiert sein wollen dieser Blogeintrag.
Web 2.0, Blogs, Foren und auch Twitter sind als Begriff längst in der Gesellschaft angekommen. Und auch Buildungswerk arbeitet hinter den Kulissen kräftig an der Implementierung neuer Technologien, um unsere Arbeit so weit wie möglich verbreiten zu können (hierfür steht ein major-Update bevor, aber dazu später mehr). Wir blicken bisher auf eine sehr erfolgreiche Zeit zurück und damit das so bleibt sind wir auch auf Ihre Mithilfe angewiesen.
Und so nehmen wir heute eine ganz besondere „Spende“ gerne an. Drei große Wandkalender für unsere Organisation als Geschenk der „Druckerei“ (www.druckerei.de). Jeder der ebenfalls guten Gebrauch für einen großen Wandkalender hat kann gerne die Webseite der Aktion der Druckerei besuchen. Hier ist der Link: http://blog.druckerei.de/zwitschern-fuer-den-wandkalender-2010/
Vielen Dank und viel Erfolg für die Zukunft!

Donnerstag, 12. November 2009

Regenerative Energien

Nehmen wir für einen Augenblick an unsere großen Energiekonzerne sind nicht mehr in der Lage die benötigten Energiemengen zu liefern. Sprich, der Energiemix klappt nicht mehr, weil zu viele Ressourcen auf die man vertraut hatte nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung stehen und der Ausbau alternativer Technologien nicht schnell genug vorangetrieben wurde. In der Folge haben wir also keinen Strom mehr in Deutschland. Mal abgesehen von den nahezu apokalyptischen Konsequenzen in Wirtschaft und Gesellschaft bleiben wir einfach mal im Kleinen und stehen nun vor folgender Herausforderung:
Dieser Beitrag kann nie veröffentlicht werden, weil nach einer knappen Stunde mein altersschwacher Laptopakku seinen Geist aufgibt. KEINES der überaus bequemen und Komfortspendenden elektrischen Geräte lässt sich zur Funktion überreden. Und das Schlimmste: Ich kann nicht mehr „Licht an – Licht aus“ spielen! Beim Camping mag romantischer Kerzenschein durchaus erwünscht sein, aber in den eigenen vier Wänden… noch nicht einmal ein beruhigendes Tässchen Tee lässt sich ohne Weiteres zubereiten, zumal die wohlige Wärme willkommen wäre – die Heizung ist ohne Strom auch nicht mehr das was sie mal war.
Aus der Ferne nähert sich ein sägendes Geräusch. Ritsch ratsch, immer hin und her. Als es immer näher kommt schlage ich die Augen auf. Ich liege auf einer Matte auf hartem Bambusfußboden. Vereinzelt treten Lichtstrahlen durch das dünne Blätterdach. Im Schulhof der SDA Middle 1 im Flüchtlingslager Nu Poe an der Grenze von Thailand zu Myanmar versuchen Kinder einen Baumstamm durchzusägen der dort scheinbar funktionslos rumliegt. Die Späne leuchtet rot, als ob der Stamm am Schnitt der Säge wirklich bluten würde.



Heute werden wir einige interessante Dinge zu sehen bekommen. Wie zum Beispiel erhält man elektrischen Strom wenn es kein Kraftwerk oder Überlandkabel in der Nähe gibt, kein Geld für einen Generator zur Verfügung steht, geschweige denn für die horrende Dieselrechnung. Und laut ist so ein Generator obendrein. Wenn nahezu keine Ressourcen zur Verfügung stehen sieht so eine Lösung eigentlich immer gleich aus. So günstig wie möglich, so robust wie möglich und vor allem so einfach wie möglich; so wie eben alles hier sein muss damit es wirklich einen Nutzen bringt.
Für elektrische Energie gibt es eine einfache wie geniale Möglichkeit. Den Fluss! Zunächst wird ein kleiner Kanal gebaut, um ein künstliches Gefälle zu erhalten. An dessen Ende kommen ein Fallrohr und darauf ein kleiner Generator der durch das fallende Wasser im Rohr angetrieben wird. Kabel dran, fertig! In Nu Poe gibt es mehrere solcher Kleinstanlagen, die Energiemengen von 1 bis 4 KW erzeugen – konstant rund um die Uhr, nahezu wartungsfrei und 100% umweltfreundlich. Die Generatoren müssen etwa alle zwei bis drei Jahre generalüberholt, sprich komplett zerlegt und neu gewickelt werden. Da diese Technik vergleichsweise einfach ist kann sie von den Menschen vor Ort komplett gewartet werden. Einzig die Qualität der Generatoren überzeugte uns wenig. In einer Werkstatt sahen wir wie ein Generator, der nach einem gerade mal sechsmonatigen Einsatz neu gewickelt wurde. Dies liegt offensichtlich daran, dass die Gehäuse nicht vollständig dicht sind und so verschmutztes Wasser in den Innenraum des Elektromotors eindringen kann. Beim Auto würde man dazu Kolbenfresser sagen. Aber qualitativ hochwertigere Generatoren zu bekommen liegt nicht im Bereich des Unmöglichen.



Abschließend lässt sich also feststellen, dass man für einige hundert Dollar eine absolut saubere und nachhaltige, da Wasserkraft, und verlässliche Energiequelle erschließen kann. Ein KW reicht bereits für 50 Energiesparlampen, ein reicher Schatz für Menschen die in einfachsten Hütten leben und für die elektrisches Licht bereits eine immense Verbesserung der Lebensqualitäten bedeutet und viele neue Möglichkeiten eröffnet. Von Möglichkeiten moderner Informationstechnologie haben wir hier noch gar nicht mal gesprochen. Denn: Wissen ist Macht, Nichtwissen macht was, nämlich arm.
Kinder spielen im Fluss unterhalb eines Wasserkraftwerkes

Wasserkraftwerk, im Kanal fließt das Wasser zum vorderen Kasten. Darunter ist ein Rohr angebracht durch das das Wasser fällt und dabei den darüber liegenden Generator antreibt.

Dieser kleine Generator erzeugt etwa 1 KW

Generalüberholung eines Generators.

Mit dem Strom können sogar Computer betrieben werden. In Verbindung mit Satelliteninternet können Informationen mit der gesamten Welt ausgetauscht und Verbindung gehalten werden. In der Abgeschiedenheit eines Flüchtlingslagers sehr wertvoll!

Dieses Projekt im Nu Poe Flüchtlingslager soll nicht verschwiegen werden! Solarenergie ist auch eine große Zukunftstechnologie. Hiermit werden mehrere Computer der Lagerverwaltung betrieben. Mehr Infos hier.